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Eröffnung der modernisierten 10m Druckluftanlage

in Volketswil

 

31. Oktober 2020

 

alle Angaben ohne Gewähr

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Die Schiesssportvereine Volketswil, bestehend aus den Schützenvereinen Volketswil und Gutenswil, Sportschützen Hegnau und den Pistolenschützen Hegnau-Volketswil, haben gemeinsam mit kräftiger Unterstützung der beteiligten Handwerker die 10m Druckluftanlage im EK-Zentrum (3. Parkebene) in Volketswil modernisiert.

 

Heinz Bolliger

 

Die Treffer werden jetzt mittels Lasermesstechnik der SIUS AG, Effretikon registriert und sofort vom System auf die Bildschirme übertragen und angezeigt. Nach wie vor werden auch die elektrischen Laufscheiben (Seilzug) beibehalten. Diese manuellen Anlagen können nach wie vor von «Anfängern» oder in Schiessspielen der Jugend + Sportkursen (J+S) benützt werden.

 

Baubeginn war der 14. Juli und am Eröffnungs-Apéro am 12. September konnte Projektleiter Heinz Bolliger und Bauführer Peter Bergmann trotz COVID-19 36 interessierte Personen begrüssen. Von der Behörde war die Gemeinderätin Regina Arter (1. Vizepräsident / Hochbauvorstand) anwesend. Projektleiter und Bauführer bedankten sich bei den beteiligten Handwerkerfirmen für die namhaften Unterstützungen in Sachen Sponsoring. Zudem leisteten sie mit den Vereinsmitgliedern zusammen noch etwas über 100 Frondienststunden. Einen Dank wurde auch an die Gemeinde ausgesprochen, welche mit dem 10-jährigen Mietvertrag es möglich machte, dass die Modernisierung mit Swiss-Los Gelder aus dem Sportfonds des Kantons Zürich etwas subventioniert wird.

 

Stillstand bedeutet Rückschritt!

 

Die Geschichte des Luftgewehres ist alt. 1560 baute der Waffenschmied Hans Lobsinger in Nürnberg eine «Windbüchse». Diese wurde in den Napoleonischen Kriegen als Kriegswaffe verwendet. Diese lautlosen, unsichtbaren Scharfschützen, deren Stellungen weder durch Rauch noch durch Lärm auszumachen waren, brachte den französischen Truppen so empfindliche Verluste bei, dass Napoleon befahl, alle Soldaten die mit einer dieser «Windbüchsen» angetroffen wurden, sofort «Standrechtlich» zu erschiessen!

 

Nach dem 2. Weltkrieg, weil in Deutschland alle Feuerwaffen verboten waren, und das sportliche Schiessen wieder in Fluss kam. Wurde 1951 die Idee «Luftgewehr» von der Firma Carl Walther in Ulm wieder aufgenommen. In der Schweiz dauerte es noch bis 1958 bis das Luftgewehrschiessen 10m vom damaligen Eidg. Kleinkaliberschützenverband aufgenommen wurde. Es war in der Schweiz ein steiniger Boden!

 

1958 wurde die Erste 10m Anlage im Rest. Metzgerhalle, Niederglatt gebaut. Eine weitere Anlage entstand in Russikon ZH im Restaurant zur «Alten Post». 1959 gelang es die erste Kantonale Meisterschaft 10m in Niederglatt auszutragen. 1966 wurde der erste Luftgewehr-Wettkampf 10m noch Outdoor an der Weltmeisterschaft in Wiesbaden (Outdoor) ausgetragen. Erster Weltmeister in der Teamwertung wurde die Schweiz! Erwin Vogt (Nunningen) schenkte seine Goldmedaille seinem Warner und meinte: «Diese Medaille hat in der Schweiz sowieso keinen Wert»! Schützenlegende Gusti Hollenstein (Bettwiesen) gewann in der Einzelwertung die Silbermedaille. Die Thurgauer Zeitung schrieb: «Jetzt fehlen dem lieben Gusti nur noch die kurzen Hosen»!

 

1972 wurde vom Internationalen Olympischen Komitee (IOK) beschlossen, infolge des Attentats an der Sommer Olympiade in München die 300 m Disziplin zu streichen.

 

1984 konnten die Gewehr und Pistole Wettkämpfe 10m Indoor – weil der Wind im Freien (Outdoor) die Kugel mit nur 170 m/s zu stark beeinflusste – an den Olympischen Sommerspielen in Los Angeles ausgetragen werden.

 

Die «Voletschwyler» Schiesssportvereine sind der Überzeugung, wenn sie das sportliche Schiessen in die Zukunft führen wollen, wird 10m immer mehr an Bedeutung gewinnen. Warum? Schiesssport ist auch J+S (Jugend + Sport) Disziplin. Zugelassen wird in dieser Konzentrationssportart ab dem Alter 8-jährig (Dynamische Sportarten ab 6-jährig). Die Methodik im Schiesssport ist: «zuerst sitzend aufgelegt, dann feste Auflage stehend, bewegliche Auflage stehend und erst dann stehend freihändig. Die Vorteile: 10m macht keinen Lärm, ist billig, es kommt nicht auf das einzelne Kügelchen an, man ist nicht auf das Tageslicht angewiesen und ist anspruchsvoll. Das heisst man kann trainieren, wenn man Zeit hat. Die Statistik zeigt, dass im Schiesssport «Dreistellungsmatch» (kniend, liegend, stehend) von 10 Wettkämpfen bis 7 Wettkämpfe in der Stehendstellung gewonnen werden.

 

Selbstverständlich wurde von den Anwesenden in der neuen Disziplin «Auflageschiessen» die elektronischen Scheiben auch noch ausprobiert. Einige Personen bekamen am «Treffen» richtig den Plausch und versprachen nicht das letzte Mal in dieser Indoor-Schiessanlage gewesen zu sein. Wird das Auflageschiessen in der Schweiz eine Zukunft haben? Das Auflageschiessen (ab 55-jährig) ist ein Teil der Zukunft im Sportschiessen und darf noch mehr gefördert werden. Wichtig wäre die Vereinheitlichung respektive Anpassung der Reglemente und Vorschriften an die internationalen Vorgaben der ISSF (International Shooting Sport Federation).

 

Die Schiesssportvereine erhoffen sich, mit der Investition von CHF 60'000.00 einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung für den Schiesssport getan zu haben.

36 Personen nahmen an der Eröffnung teil.

 

 

Die modernisierte Anlage mit 8 ELO und 10 manuellen Scheiben.

 

 

An der Eröffnung wurde die neue Disziplin Auflageschiessen ausprobiert

 


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