Die Schiesssportvereine
Volketswil, bestehend aus den Schützenvereinen Volketswil und Gutenswil,
Sportschützen Hegnau und den Pistolenschützen Hegnau-Volketswil, haben
gemeinsam mit kräftiger Unterstützung der beteiligten Handwerker die 10m
Druckluftanlage im EK-Zentrum (3. Parkebene) in Volketswil modernisiert.
Heinz Bolliger
Die Treffer werden jetzt
mittels Lasermesstechnik der SIUS AG, Effretikon registriert und sofort
vom System auf die Bildschirme übertragen und angezeigt. Nach wie vor
werden auch die elektrischen Laufscheiben (Seilzug) beibehalten. Diese
manuellen Anlagen können nach wie vor von «Anfängern» oder in
Schiessspielen der Jugend + Sportkursen (J+S) benützt werden.
Baubeginn war der 14. Juli
und am Eröffnungs-Apéro am 12. September konnte Projektleiter Heinz
Bolliger und Bauführer Peter Bergmann trotz COVID-19 36 interessierte
Personen begrüssen. Von der Behörde war die Gemeinderätin Regina Arter
(1. Vizepräsident / Hochbauvorstand) anwesend. Projektleiter und
Bauführer bedankten sich bei den beteiligten Handwerkerfirmen für die
namhaften Unterstützungen in Sachen Sponsoring. Zudem leisteten sie mit
den Vereinsmitgliedern zusammen noch etwas über 100 Frondienststunden.
Einen Dank wurde auch an die Gemeinde ausgesprochen, welche mit dem
10-jährigen Mietvertrag es möglich machte, dass die Modernisierung mit
Swiss-Los Gelder aus dem Sportfonds des Kantons Zürich etwas
subventioniert wird.
Stillstand bedeutet
Rückschritt!
Die Geschichte des
Luftgewehres ist alt. 1560 baute der Waffenschmied Hans Lobsinger in
Nürnberg eine «Windbüchse». Diese wurde in den Napoleonischen Kriegen
als Kriegswaffe verwendet. Diese lautlosen, unsichtbaren Scharfschützen,
deren Stellungen weder durch Rauch noch durch Lärm auszumachen waren,
brachte den französischen Truppen so empfindliche Verluste bei, dass
Napoleon befahl, alle Soldaten die mit einer dieser «Windbüchsen»
angetroffen wurden, sofort «Standrechtlich» zu erschiessen!
Nach dem 2. Weltkrieg, weil
in Deutschland alle Feuerwaffen verboten waren, und das sportliche
Schiessen wieder in Fluss kam. Wurde 1951 die Idee «Luftgewehr» von der
Firma Carl Walther in Ulm wieder aufgenommen. In der Schweiz dauerte es
noch bis 1958 bis das Luftgewehrschiessen 10m vom damaligen Eidg.
Kleinkaliberschützenverband aufgenommen wurde. Es war in der Schweiz ein
steiniger Boden!
1958 wurde die Erste 10m
Anlage im Rest. Metzgerhalle, Niederglatt gebaut. Eine weitere Anlage
entstand in Russikon ZH im Restaurant zur «Alten Post». 1959 gelang es
die erste Kantonale Meisterschaft 10m in Niederglatt auszutragen. 1966
wurde der erste Luftgewehr-Wettkampf 10m noch Outdoor an der
Weltmeisterschaft in Wiesbaden (Outdoor) ausgetragen. Erster Weltmeister
in der Teamwertung wurde die Schweiz! Erwin Vogt (Nunningen) schenkte
seine Goldmedaille seinem Warner und meinte: «Diese Medaille hat in der
Schweiz sowieso keinen Wert»! Schützenlegende Gusti Hollenstein
(Bettwiesen) gewann in der Einzelwertung die Silbermedaille. Die
Thurgauer Zeitung schrieb: «Jetzt fehlen dem lieben Gusti nur noch die
kurzen Hosen»!
1972 wurde vom
Internationalen Olympischen Komitee (IOK) beschlossen, infolge des
Attentats an der Sommer Olympiade in München die 300 m Disziplin zu
streichen.
1984 konnten die Gewehr und
Pistole Wettkämpfe 10m Indoor – weil der Wind im Freien (Outdoor) die
Kugel mit nur 170 m/s zu stark beeinflusste – an den Olympischen
Sommerspielen in Los Angeles ausgetragen werden.
Die «Voletschwyler»
Schiesssportvereine sind der Überzeugung, wenn sie das sportliche
Schiessen in die Zukunft führen wollen, wird 10m immer mehr an Bedeutung
gewinnen. Warum? Schiesssport ist auch J+S (Jugend + Sport) Disziplin.
Zugelassen wird in dieser Konzentrationssportart ab dem Alter 8-jährig
(Dynamische Sportarten ab 6-jährig). Die Methodik im Schiesssport ist:
«zuerst sitzend aufgelegt, dann feste Auflage stehend, bewegliche
Auflage stehend und erst dann stehend freihändig. Die Vorteile: 10m
macht keinen Lärm, ist billig, es kommt nicht auf das einzelne Kügelchen
an, man ist nicht auf das Tageslicht angewiesen und ist anspruchsvoll.
Das heisst man kann trainieren, wenn man Zeit hat. Die Statistik zeigt,
dass im Schiesssport «Dreistellungsmatch» (kniend, liegend, stehend) von
10 Wettkämpfen bis 7 Wettkämpfe in der Stehendstellung gewonnen werden.
Selbstverständlich wurde von
den Anwesenden in der neuen Disziplin «Auflageschiessen» die
elektronischen Scheiben auch noch ausprobiert. Einige Personen bekamen
am «Treffen» richtig den Plausch und versprachen nicht das letzte Mal in
dieser Indoor-Schiessanlage gewesen zu sein. Wird das Auflageschiessen
in der Schweiz eine Zukunft haben? Das Auflageschiessen (ab 55-jährig)
ist ein Teil der Zukunft im Sportschiessen und darf noch mehr gefördert
werden. Wichtig wäre die Vereinheitlichung respektive Anpassung der
Reglemente und Vorschriften an die internationalen Vorgaben der ISSF
(International Shooting Sport Federation).
Die Schiesssportvereine
erhoffen sich, mit der Investition von CHF 60'000.00 einen wichtigen
Schritt in die richtige Richtung für den Schiesssport getan zu haben. |