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Schützengesellschaft der Stadt Zürich

Heiter-fröhliche Stimmung und kulinarische Leckerbissen am „Hammel“

 

Zürich-Albisgütli, 31. Januar 2020  

alle Angaben ohne Gewähr

   
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Wenn die Zürcher Stadtschützen zum „Hammelessen“ einladen, bleibt im Lokal kein Platz leer. So auch zum Beginn des neuen Schützenjahres 2020, als Obmann Andres Türler in der Schützenstube (früher Uertenstube) der aufgefrischten Lokalität im Gasthof Albisgütli rund 100 Würdenträger aus Politik, Wirtschaft, Militär, Verbänden, Vereinen, Zünften sowie verdiente Gesellschafter und das Jodlersextett des „Turnvereins Alte Sektion Zürich“ begrüsste.

 

Werner Hirt

 

Beim traditionellen Stadtschützenanlass “Hammel“, der Affiche welche dem gesellig-unterhaltsamen Anlass den Namen gibt, herrschte unter der bunt zusammen-gewürfelten Schar Ehrengäste wie gewohnt eine heiter-fröhliche Stimmung.

Es war heuer vieles neu oder zumindest anders gegenüber der letzten Jahre. Neu war der Gesellschafts-Obmann, neu war die Lokalität (ohne die Gewehrsammlung), neu war der Pächter des Restaurants (Peter und Bastian Eltschinger, Remimag AG), und neu war die Küchencrew. Krankheitshalber fehlte Barbara Brägger die neue Stubenwirtin. Geblieben indessen blieb die lockere Stimmung unter der grossen Gästeschar, geblieben war die Menuefolge mit den kulinarischen Leckerbissen, geblieben waren die zum Teil humorigen Tischreden und geblieben waren, zur weiteren Auflockerung, die hervorragenden Auftritte des Jodlersextetts mit den heiteren Liedervorträgen.

 

Gelebte Tradition

Auch der neueste „Hammel“ büsste nichts von seiner gelebten Tradition und Popularität ein. Er dient überdies auch zu Festigung der freundschaftlichen Bande unter Gleichgesinnten und gehört seit jeher zum festen Bestandteil der traditionellen Gesellschaftsanlässe der Zürcher Stadtschützen.

Der Brauch geht auf das Jahr 1917 zurück. Damals mussten die Pächter des Schiessgeländes den Zins für die Abweidung mit einem Hammel abgelten. Schon lange sind die „Hammel“ aber keine Pachtzins-Einnahme mehr sondern werden heute von privater Seite gespendet. Weil heuer ein „Hammelspender“ fehlte, musste die Gesellschaft dafür einspringen.

 

Die Ehrengäste

Aus der langen Liste der Ehrengäste des schützen-gesellschaftlichen Ereignisses konnte Stadtschützenobmann Andres Türler wie gewohnt auch zahlreiche „Prominenz“ besonders willkommen heissen. An der politischen Spitze Regierungsrätin Dr. Silvia Steiner, Stadtrat Michael Baumer sowie Dieter Kläy (Kantonsrats-) und Heinz Schatt (Gemeinderatspräsident). Weiters vom Militär Divisionär Rolf André Siegenthaler, Katrin Stucki, Chefin SAT (Schiessen und ausserdienstliche Tätigkeit im VBS) und Thomas Bär (Chef Amt für Militär und Zivilschutz) sowie die beiden SGZ-Ehrenobmänner Peter Frei und Michael Bloch. Von der Verbandsleitung des Schweizer Schiesssportverbandes (SSV) war Präsident Luca Filippini und vom Zürcher Verband (ZHSV) Präsident Heinz Meili präsent. Auch wenn sie nicht zur erklärten und speziell vorgestellten Prominenz zählten, gehörten alle weiteren „Hammelesser“ ebenso zum grossen Kreis der Ehrengäste.

 

Die Tischreden

Neben den kulinarischen Genüssen gehörten gewohnheitsgemäss auch Tischreden zum Programm der „Hammelverspeisung“. Obmann Andres Türler kündigte jeweils die Redner, mit deren bisherigen Karrieren, ausgedehnt und mit Bonmots gespickt an.

 

Regierungsrat-Vizepräsidentin Dr. Silvia Steiner freute sich, als Gast beim Hammelessen dabei zu sein. Wie man wisse sei sie selber eine passionierte Schützin und schiesse gerne, wenn auch nicht besonders gut. Ihr persönliches Motto sei ganz einfach: „Wer immer ins Schwarze trifft ist nur zu faul zum Zittern“, womit sie Szenenapplaus einheimste. Anders die Schützinnen und Schützen der Schützengesellschaft der Stadt Zürich, sie träfen immer ins Schwarze, realisieren beachtliche Erfolge an Wettkämpfen und organisieren seit über 100 Jahre das Zürcher Knabenschiessen mit rund 4‘500 Jugendlichen und gegen eine Million Festbesucher. Schliesslich fand sie auch noch einige anerkennende Worte aber auch einige „Giftpfeilchen“ an die Adresse von Divisionär Rolf André Siegenthaler. Abschliessend zählte sie die drei gefährlichsten Dinge im Militär auf: Erstens: Ein Fourier mit einer Pistole. Zweitens: Der Zugführer mit einer Karte. Drittens: Ein höherer Stabsoffizier mit einer guten Idee.

 

Divisionär Rolf André Siegenthaler, der vom Ehrengesellschafter zum Vertreter der Armee und damit zum Tischredner avancierte, meinte eingangs seiner Grussbotschaft, dass es auf die zugewiesene Rollen-Definition ankomme. Als Zunftmeister müsse er für’s Essen und Trinken eine Rede halten und die Gastgeber mit witzigen Sprüche auf die Rolle schieben. Dann hätte er aber ein farbiges Gewand oder einen dunklen Anzug an und nicht die Uniform. Schliesslich überbrachte er als Stellvertreter vom Chef Kommando Operationen die Grüsse vom Chef der Armee und von der Armeeführung. Er informierte konzentriert über die aktuelle Lage betreffend der WEA, der Armeebestände und der Flugzeugschaffung. Schliesslich sei es ihm ganz wichtig ausdrücklich festzuhalten dass die Armee die Schützen brauche.

 

Auch Stadtrat Michael Baumer freute es, dass bei den Zürcher Stadtschützen Traditionen hochgehalten werden. Die Durchführung des Knabenschiessen strahle weit über Stadt und Kanton hinaus und verbinde Menschen und Generationen. Weiter sagte er in seinem Statement dass man sich heute mehr um die Selbstvermarktung, denn auf das Gemeinsame kümmere. Er ist aber zuversichtlich: „Die Emotionalität besteht auf jeden Fall weiter. Bekanntlich hat der Stadtrat für das Triemlispital 176 Millionen abgeschrieben. Im Gemeinderat wurde das mit keinem Wort erwähnt. Dafür hat man rund anderthalb Stunden über den Schiessplatz Hasenrain gestritten. Das nenne ich mal eine gelungene Priorisierung“. Man könne an der Akzeptanz noch etwas weiter feilen: „Im Rahmen des Lärmschutzes empfehle ich nur noch mit Tempo 30 zu schiessen, dann wird alles bewilligt“.

 

Der Viergänger

Um bei den kulinarischen Leckerbissen mithalten zu können braucht es einen „gesunden“ Appetit. Zusammen mit dem Dessert standen insgesamt vier Gänge auf dem Menueplan. Von Irish Stew, Lammkotelettes und –Chops, Lammkeule provençale, Kartoffelgratin und Bohnen, Zimtglace mit Zwetschgen bis zum Abschluss kaltes geräuchtes Lamm mit Zwiebelringen und Sauce Vinaigrette.

Dass man nach dem „Hammel“ zu Hause die Kleider auf dem Balkon ausziehen müsse, ist längst „Schnee von gestern“. Die Kunst der Küchenchefs ist heute derart ausgereift, dass keine „üblen“ Dünste mehr haften bleiben, abgesehen vielleicht beim abschliessend „Geräuchten“ mit der Sauce Vinaigrette und den Zwiebelringen. Bis im nächsten Jahr ist aber alles wieder „verraucht“.

Obmann und Hammelredner (vl) Michael Baumer (Stadtrat), Dr. Silvia Steiner (Regierungsrätin), Andres Türler (Obmann), Divisionär Rolf André Siegenthaler (Vertreter Armee).

 

Jodler-Sextett mit Obmann Andres Türler.

 

Frauen am Hammel. (vl) Heidi Bowalle (Verdiensturkunde), Céline Frei (SM Pistole), Susi Braun (Verdiensturkunde), Caroline Weber (Stadtschützen Luzern), Katrin Stucki (Chefin Schiessen ausser Dienst), Dr. Silvia Steiner (Regierungsrätin), Margrit Hauser (Hohe Fraumünster Frau). Auf dem Bild fehlt Denise Glarner (SG Lenzburg).

 

Eidg. Schiessoffiziere mit SAT-Chefin. (vl) Franz Walker, Gerhard Gräzer, Heinz Eng, Bernhard Fuchs, Katrin Stucki.

 

Am Bankett (vl) Urs Hürlimann (Morgarten-Präsident), Dieter Kläy (Präsident Kantonsrat), Heinz Schatt (Präsident Gemeinderat).

 

Bis auf den letzten Platz besetzt.

 

Apéro im Foyer.

 

 

 

 

 

   
   

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