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Wehrmänner haben abgegeben

Entlassung ohne Dank und Abtreten

 

Birmensdorf, 03.11.2020

 

alle Angaben ohne Gewähr

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Coronabedingt finden in diesem Jahr die Entlassungsinspektionen in der Kaserne Reppischtal in Birmensdorf ohne Entlassungsakt, Abtreten und Apéro statt.  Am Dienstagnachmittag hatten die Weinländer Wehrmänner das Aufgebot,  ihr Armeematerial abzugeben.

 

RoMü. Eigentlich hatte der Kanton Zürich in den Zeiten des Coronavirus vorgesehen, an den diesjährigen Entlassungsinspektionen die Armeeangehörigen mit der dazu gehörenden Entlassungszeremonie und Apéro Riche mit einer reduzierten Feier mit den geladenen Gemeindebehörden aus den entsprechenden Bezirken zu verabschieden und deren Dienst zu verdanken festzuhalten. Dies hätte im Rahmen des geplanten Covid-19 Schutzkonzeptes in kleineren Detachementen mit jeweils zwei Entlassungen pro Tag stattfinden sollen. „Aufgrund der Massnahmen, welcher der Bundesrat am 28. Oktober beschlossen hat, müssen wir auf den feierlichen Teil der Wehrmännerentlassung verzichten und beschränken uns auf das Abrüsten der Armeeangehörigen“, erklärte Kreiskommandant Daniel Bosshard.

 

„Mit dieser  Pflichterfüllung  haben Sie einen wichtigen Beitrag für unser Land geleistet. Sie haben zu dessen Sicherheit beigetragen“, Regierungsrat Mario Fehr

 

Entsprechend gab es auch die aufgebotenen Armeeangehörigen einige Änderungen. Statt wie ursprünglich befohlen, im TAZ (Tarnanzug) einzurücken und nach Abschluss der Entlassungsfeier sich wieder in Zivil umzuziehen, rückten sie gleich in Zivil ein.  Somit mussten am Dienstagnachmittag die etwas mehr als 200 Armeeangehörigen mit den Soldaten, Gefreite und Unteroffiziere aus den beiden Bezirken Bülach und Andelfingen zugleich auch ohne die geladenen Gäste ihre Dienstpflicht beenden.  „Wir haben das Konzept und den Ablauf so angepasst, dass die Abgabe der persönlichen Ausrüstung sehr zügig und ohne grosses warten erfolgen kann“, erklärt Major Karl-Heinz Eberli. Bereits im Vorfeld sind die Armeeangehörigen entsprechend gestaffelt aufgeboten werden. Mit Armeetransportfahrzeugen treffen diese gruppenweise entweder vom Bahnhof oder vom Parkplatz im Kasernenareal ein, wo sie zuerst administrativ erfasst werden.

 

Zügige Abrüstung

 

Grundsätzlich ist für die eigentliche Abrüstung der persönlichen Ausrüstung das Armee Logistik-Center (ALC) Hinwil zuständig, wobei die Leitung vom Chef persönliche Ausrüstung Christoph Rüegg wahrgenommen wird. Es stellt dafür ein Teil des benötigten Fachpersonals und zugleich die notwendige Logistik.

 

„Dass die Armee gebraucht wird, wurde dieses Jahr besonders deutlich. Auch im Kanton Zürich haben Angehörige der Armee im Frühjahr dazu beigetragen, dass das Gesundheitswesen nicht an die Kapazitätsgrenzen gestossen ist“, Mario Fehr

 

Armeeangehörige, welche ihre persönliche Waffe mit dem Stgw90 oder Pistole als Eigentum beanspruchen oder sie als Leihwaffe behalten wollen, müssen vorgängig zahlreiche Auflagen erfüllen und bei der Abrüstung zuerst diesen Part erledigen. Dafür muss einen gültigen Waffenerwerbsschein vorliegen und die Gewehrbesitzer hatten zugleich die Schiesspflicht zu erfüllen. Die entsprechenden Sturmgewehre werden dafür aber in halbautomatische Einzelwaffen abgeändert und zugleich wie auch die Pistole mit einem P für Privat versehen. Für die notwendigen Arbeiten an der Waffe und Datenerfassung müssen die Armeeangehörigen 100 für das Gewehr respektive 30 Franken für die Pistole zahlen. Zugleich belaufen sich die Kosten für die notwendigen Papiere mit Waffenerwerbsschein und Strafregisterauszug auf weitere 70 Franken. „Es sind noch rund sieben Prozent, welche von diesem Recht Gebrauch machen, wobei der Anteil in den ländlichen Bezirken etwas höher als in urbanen Bezirken“, erklärt Wehrli. Alle anderen können in die Abrüstungsstrasse einbiegen. Zuerst wird die Waffe samt Putzzeug, Magazin und Bajonett abgegeben. In einem weiteren Schritt erfolgt das Abrüsten der rückgabepflichtigen Gegenstände. Dazu gehören der Tarnanzug 90, die Kälteschutzjacke, die Kleidertasche oder auch Tagesrucksack und auch der Ausgangsanzug mit dem gurtlosen Veston. Doch auch die Schutzmaske, die Grundtrageinheit 90 oder auch der Helm gehört dazu. Im nu verschwinden diese Gegenstände in grossen Transportkisten.

 

„Die Armee ist da im Einsatz, wo es sich braucht“, Mario Fehr.

 

Im dritten Bereich können sich die Armeeangehörigen von den freiwillig abzugebenden Gegenstände und Kleidungsstücke trennen. Gamellen, Essgeschirr, Trinkbecher und Feldflasche, aber auch die Schuhe oder Hemden wie auch der Rucksack landen sehr zahlreich in den Transportkisten.  „Je nach Ausrüstungsgegenstand werden diese wie beispielsweise die Grundtrageinheit wieder für einen weiteren Einsatz in den Rekrutenschulen hergerichtet. Alles was aber beispielsweise mit Lebensmitteln in Verbindung kam, wird entsorgt“, erklärt Christoph Rüegg. Zum Abschluss trennen sich die Armeeangehörigen von ihrem Gepäckset 04 bestehend aus dem Transportwagen und  der Transporttasche.  Zum Abschluss wird noch der Marschbefehl eingelesen und alle erhalten zugleich als quasi- Apéroersatz einen kleinen Lunchsack, wobei der obligate Ehrentrunk und der schriftliche Dank von Sicherheitsdirektor und Regierungsrat Mario Fehr ebenfalls nicht fehlen dürfen. Es dauerte somit keine 20 Minuten, bis die perfekt organisierte und sehr disziplinierte Abgabe beendet ist.

 


 

Christoph Rüegg vom Armee-Logistikcenter Hinwil und Projektleiter Entlassungen Karl-Heinz Eberli (rechts) sind mit der Verlauf der Abrüstung und der sehr disziplinierten Mitwirken der abgerüsteten Armeeangehörigen unter den erschwerten Covit-19 Schutzmassnahmen sehr zufrieden.

Nur etwa jeder 14. Wehrmann hat seine persönliche  Waffe behalten, welche hier mit dem Stempel P für Privat gezeichnet wird.

 

Die rückgabepflichtigen Ausrüstungsgegenstände werden abgegeben.

 

Viele Armeeangehörigen gaben auch ihre persönlichen Ausrüstungsteile wie Schuhe, Hemden oder andere Kleidungsstücke ab.

 

Zweck möglicher Covid-19 Zurückverfolgung ist zum Abschluss jeder Marschbefehl eingelesen worden.

 

Für jeden Armeeangehörigen gab es zusätzlich einen kleinen Lunchsack mit dem obligaten Ehrentrunk, sowie Militärschokolade und Biskuits.

 


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