Im
ausserdienstlichen Schiesswesen der Schweiz gibt es in diesem Jahr neben
der Inkraftsetzung des neuen Reglements 51.065 „Technische Belange der
Schiessanlagen für das Schiesswesen ausser Dienst“, keine weiteren
grundlegende Änderungen und Neuerungen. An der von Brigadier Jacques
Rüdin, Stabschef Kommando Ausbildung der Schweizer Armee, geleiteten
Plenartagung im Rahmen der Eidgenössischen Schiesskonferenz in Luzern
waren vor allem die Tätigkeitsberichte 2019 und generelle Informationen
auf die neue Schiesssaison 2020 die zentralen Themen. Dazu gehörte die
Bekanntgabe dass das Eidgenössische Departement für Verteidigung,
Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) Massnahmen ergriffen hat um das
Schiesswesen ausser Dienst in Zukunft transparenter zu organisieren.
Werner Hirt
Die
Eidgenössische Schiesskonferenz findet jährlich in einem anderen Kanton
statt. Sie wird von Katrin Stucki, der Chefin der Dienstelle
Schiesswesen und ausserdienstliche Tätigkeiten (SAT) im Kommando
Ausbildung der Schweizer Armee organisiert. Für die Konferenz werden
jeweils die 22 Eidgenössischen Schiessoffiziere (ESO) aufgeboten. Dazu
werden traditionsgemäss Vertreter der Armee, Verantwortliche für das
Schiesswesen ausser Dienst (SaD), politische Vertreter Stufe Bund und
Kanton, der USS-Versicherungen, der Industrie sowie der Schweizerische
Schiesssportverband (SSV) zur Kontaktpflege und zum Gedankenaustausch
eingeladen.
Neue
Schiessanlagen-Weisung
Der
Eidgenössische Schiessanlagenexperte, Oberst Daniel Siegenthaler
informierte dass die Revision des Reglements „Technische Belange der
Schiessanlagen für das Schiesswesen ausser Dienst“ (51.065)
abgeschlossen und in Kraft gesetzt ist. Die alte Version von 2006 ist
damit ungültig. Die wichtigsten Änderungen betreffen die m Zusammenhang
mit dem Umweltschutz zu treffenden Massnahmen bei den Kugelfängen sowie
die Vorschriften bezüglich der verschiedenen Kugelfangsystemen.
Unverändert bleibt indessen das Motto für 2020: Sicherheit geht vor“.
Rechtsschutzversicherung - und Gehörschutz
Mit
gesamthaft 24 Ereignissen blicken die USS-Versicherungen auf ein
schadenarmes Jahr zurück. Die Schadenliste betreffen 5 Personenschäden,
11 Haftpflichtfälle sowie acht weitere Sachschäden. Die USS führt die
geringe Schadenzahl vor allem auf die grosse Disziplin der Schützinnen
und Schützen zurück.
USS-Geschäftsführer Hans-Rudolf Liechti propagierte einmal mehr die
umfassende Rechtsschutzversicherung für Vereine und deren Mitglieder und
empfahl zudem den Abschluss der Zusatzversicherung mit dem besonderen
Inhalt Vertragsrecht.
Schliesslich informierte er dass die Aktion „verbilligte
Gehörschutzgeräte“ der USS zusammen mit der SUVA-Militärversicherung
weitergeführt werde.
Grussbotschaften
Neben
verschiedenen Grussbotschaften und weiteren Fachvorträgen überraschte
Nina Christen an der Plenartagung mit einem höchst gelungenen Vortrag
als Spitzenschützin und Zeitmilitär. Sie gab einen interessanten
Einblick in ihren Trainingsalltag und strich heraus, dass das Leben als
Schützen-Berufssportlerin nur dank der finanziellen Unterstützung aus
verschiedenen Quellen (Sporthilfe, Schweiz. Schiessportverband, Swiss
Olympic, privaten Sponsoren und eben das Militär) möglich ist.
Pistole
im Aufwind
Die
Teilnehmerstatistik 2019 zeigt ein mehrheitlich erfreuliches Bild.
Einzig bei OP 300m war die Teilnehmerzahl von 146 385 gegenüber dem
Vorjahr rückläufig (- 3‘225). Dafür gab es bei beim Feldschiessen 300m
(89‘454) eine Mehrbeteiligung (+ 843). Mit der Pistole 25m zeigten die
Tendenzen deutlich aufwärts. Beim OP lag die Mehrbeteiligung bei 18‘900
Teilnehmern bei 843 und im Feldschiessen bei 31‘310 Teilnehmern stieg
die Zahl um sogar 2‘029.
Die Zahl
der Nachwuchsschützen sank dagegen von 8‘776 um 304 während das
Kursangebot bei 842 um einen Kurs abnahm.
Verabschiedungen
Aus den
Reihen der Schiesskonferenz verabschiedet wurden in Luzern die
bisherigen Eidgenössischen Schiessoffiziere Oberst Franz Walker (ESO
15-Zürich), und Oberst i Gst Werner Hürlimann (ESO 18 TG/SG). Als ihre
Nachfolger wurden gewählt: Oberst i Gst Christian Schmassmann (ESO
15-Zürich) und Oberstlt Emil Winter (ESO 18-TG/SG).
Rahmenprogramm
Im Rahmen
der traditionellen Nachmittagsexkursion besuchten die Schiessoffiziere
die Luzerner Schiffswerft. Sie erhielten einen beeindruckenden Einblick
in den nur wenig bekannten Bereich im Zusammenhang mit der nationalen
Schifffahrt. Die Gäste unternahmen einen ausgedehnten Rundgang durch die
Luzerner Altstadt und besuchten einen Maskenbildner (die Luzerner
Fasnacht steht vor der Tür). Schliesslich lud der Kanton Luzern die
Schiessoffiziere und Gäste zu einem gemeinsamen Bankett im Festsaal der
Maskenliebhabergesellschaft Luzern ein. Die nächste Eidgenössische
Schiesskonferenz findet vom 19. bis 21. Januar in Delsberg/Jura statt. |
Die Schiessoffiziere und Gäste vor den Rahmenprogrammen
Besuch im Atelier eines Maskenbildners
Bei guter Laune: (vl) Damian Müller (Ständerat), Jacques Rüdin
(Vorsitzender Eidg. Schiesskonferenz) Paul Winkler (Präsident
Regierungsrat und OK-Präsident Eidg Schützenfest)
Tagung im Kantonsratssaal
Spitzenschützin und Zeitmilitär Nina Christen mit Br Jacques Rüdin
Konferenzchef Br Jacques Rüdin verabschiedet die beiden ESO Franz Walker
(ZH, links) und Werner Hürlimann (TG/SG)
Perfekte Organisation der Schiesskonferenz 2020 (vl): Oberst Peter Glur
(ESO 12), Katrin Stucki (Chefin SAT), Br Jacques Rüdin (Vorsitzender
Schiesskonferenz)
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