Rund
drei Wochen nach der Eidgenössischen Schiesskonferenz fand in
Niederweningen, unter der Leitung der beiden Eidgenössischen
Schiessoffiziere (ESO) Oberst Gerhard Gräzer (Wangen) und Oberst i Gst
Christian Schmassmann (Brütten), der gemeinsame jährliche
Instruktionsrapport der Eidg. Schiesskreise 14 Zürich Ost (Bezirke
Zürich, Zürich/Dietikon, Affoltern a.A. Horgen, Meilen, Hinwil und
Uster) sowie 15 Zürich West/Schaffhausen (Bezirke Pfäffikon, Winterthur,
Andelfingen, Bülach, Dielsdorf und Kanton Schaffhausen) statt.
Werner Hirt
Zentrale
Themen des von Gerhard Gräzer moderierten Rapportes waren die
Tätigkeitsberichte aus der letzten Schiesssaison sowie die
Organisation, Abwicklung und Überwachung der allgemeinen
Sicherheitsaufträge mit der vollumfänglichen Wahrnehmung der
Kontrollaufgaben. Weitere Inhalte waren Informationen des Departementes
Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) zum nationalen
Schiesswesen sowie der Kommandowechsel im Schiesskreis 15 von Oberst
Franz Walker zu Oberst i Gst Christian Schmassmann. Für die perfekte
lokale Organisation war Oberstlt Michael Merki (Schöfflisdorf),
Präsident der Schiesskommission 14, verantwortlich.
Sicherheit geht vor
Gerhard
Gräzer stellte den Präsidenten der Schiesskommissionen und deren
Mitglieder für die Erfüllung ihrer Aufgaben und Arbeiten im vergangenen
Jahr sehr gute Zeugnisse aus. Davon nahmen auch die Gäste des Rapportes
Thomas Bär (Chef Amt für Militär und Zivilschutz), Michael Trachsel
(Kreiskommandant Kanton Schaffhausen), Ernst Aeschimann (Projektleiter
Sanierung Altlasten), Dr. Rolf Gsponer (Fachstelle Bodenschutz), Tina
Maria Kunz (Fachstelle Lärmschutz) als Vertreter der Zürcher
Baudirektion, Michael Althaus (SAT), Heinz Meili (Präsident ZHSV),
Hansruedi Liechti (Geschäftsführer USS) und weitere mit Anerkennung zur
Kenntnis.
Jetzt steht
auch bei der Zielsetzung 2020 die Sicherheit nach dem Motto „Sicherheit
geht vor – Die Vereinsfunktionäre nehmen ihre Verantwortung wahr“
wiederum im Vordergrund. Zu den Kontrollschwergewichten gehören gemäss
den Schiessvorschriften VBS vor allem die Gefahrenzonen (inklusive
Blenden), die Warnvorschriften und Absperrungen sowie die
Zustandskontrollen der natürlichen und künstlichen Kugelfangsysteme. In
den Kantonen Zürich und Schaffhausen darf ab 2021 nicht mehr in die Erde
geschossen werden.
Vorwiegend Bagatellunfälle
Hansruedi
Liechti, Geschäftsführer der USS Versicherungen konnte von einer
geringeren Schadenzahl im letzten Jahr berichten, wobei es sich nicht um
Schiessunfälle sondern vorwiegend um Bagatellunfälle handelte. Er führte
das positive Resultat vor allem auf die strikte Einhaltung der
Sicherheitsvorschriften und auf die grosse Disziplin der Schützinnen und
Schützen zurück. Schliesslich gab er bekannt, dass die USS zusammen mit
der SUVA-Militärversicherung die Aktion für den verbilligten Gehörschutz
weitergeführt werde.
Teilnehmerstatistik Kanton Zürich
Im
vergangenen Jahr haben 18‘695 Armeeangehörige das OP geschossen, 1‘748
mehr als ein Jahr zuvor. 2‘270 davon haben die Erfüllung der
Schiesspflicht versäumt, 1‘985 erhielten Verweise oder wurden mit Bussen
bestraft und acht Fälle wurden an die Militärjustiz verwiesen. Im Eidg.
Feldschiessen gab es 2019 bei 12‘730 Gewehr- und Pistolenschützen eine
Mehrbeteiligung um 483, während es bei den Jungschützen 15 weniger
waren.
Mehr
Transparenz
Das VBS hat
Massnahmen ergriffen um das Schiesswesen ausser Dienst transparenter zu
organisieren. Zudem wird der Aufwand um rund eine halbe Million Franken
pro Jahr gesenkt. Neu wird in der Armeebotschaft die Abgeltung, die aus
der Preisreduktion beim Verkauf von Munition an die Schiessvereine
resultiert (2018: 9,3 Millionen) transparent ausgewiesen, ebenso wie die
Entschädigungen für die Durchführung der obligatorischen
Schiessprogramme, des Feldschiessens und der Jungschützenkurse (2018:
8,6 Millionen). Dazu wird der Verkauf von Munition durch das VBS wird
neu geregelt. Unter anderen Neuerungen wird der Sportbeitrag beim
Verkauf von Munition nicht mehr vom VBS erhoben sondern muss vom
nationalen Verband (SSV) bei den Schiessvereinen direkt eingezogen
werden. Schliesslich wird die Vereins- und Verbandsadministration
erneuert und den Sicherheitsanforderungen des Bundes angepasst.
Von
Walker zu Schmassmann
Zum
Jahresbeginn hat Oberst Franz Walker das Kommando im Schiesskreis 15 an
Oberst i Gst Christian Schmassmann übergeben. Walker leitete als
Eidgenössischer Schiessoffizier während 15 Jahren den Schiesskreis 15.
Sein Nachfolger (siehe Portrait) war bis zu seiner Ernennung zum ESO von
2012 bis 2019 Mitglied der Schiesskommission 9. Der zweite Zürcher
Schiesskreis (14) steht weiterhin unter dem Kommando des Eidg.
Schiessoffiziers Oberst Gerhard Gräzer (Wangen/Dübendorf).
Rahmenprogramm
Mit dem
Besuch des „Bucher-Museums“ wurde die Tradition der Rahmenprogramme
jeweils nach dem Rapporten fortgesetzt. Nachdem Stefan Häni das
derzeitige Unternehmen vorstellte führte Jakob Vonlanthen die Teilnehmer
nach einem Videovortrag durch die Halle in der eine Vielzahl von alten
Traktoren, Maschinen und Geräten, welche über die Entwicklung der 1907
gegründeten einfachen Schmiede über die Maschinenfabrik Bucher-Guyer bis
zum heutigen Weltkonzern „Bucher Industries“ Auskunft geben, gezeigt
werden. |
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Der neue ESO Schiesskreis 15 |
Christian Schmassmann ist 53-jährig, verheiratet und wohnt in
Brütten. |
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Nach
den Grundschulen und der Handelsschule des KV Zürich, mit dem
Abschluss zum kaufmännischen Angestellten, besuchte er die Höhere
Wirtschafts- und Verwaltungsschule HWV (FH) und zahlreiche
Weiterbildungskurse, verbunden mit diversen Sprachaufenthalten. Ehe
er 1991 in das kaufmännisch-juristische Treuhandbüro Paul
Schmassmann eintrat und dort 2008 Verwaltungsrat wurde, war er beim
Schweizer Bankverein an der Börse Schweiz und in der Kreditvergabe
für KMU tätig.
Parallel dazu durchlief er seine militärische Karriere, die im Jahre
1987 mit der Rekrutenschule bei der Luftwaffen Nachrichten- und
Übermittlungsschule in Dübendorf begann. 1997 wurde er zum Hauptmann
und nach diversen Generalstabs-Lehrgängen 2011 schliesslich zum
Oberst i Gst befördert. In der Folge wurde er in der damaligen
Informatikbrigade 34 Chef Operationen und Unterstabchef
Nachrichtendienst a.i. und anschliessend im Lehrverband FU 30 Chef
Führungsgrundgebiet und Chef Führungsunterstützung der Luftwaffe.
Heute ist er in seiner Milizfunktion als Chef Einsatz
Führungsunterstützung und Elektronische Kriegführung im
Luftwaffenstab eingeteilt.
Als
aktiver Pistolenschütze war er beim Schiesssportverein
Illnau-Effretikon rund zehn Jahre als Vorstandsmitglied und 1.
Schützenmeister tätig. |
Rapportteilnehmer
Rapport-Moderator Gery Gräzer (r) und Christian Schmassmann
Ein „Guter Tropfen“ für Lokalorganisator Michael Merki (l)
Franz Walker wird verabschiedet (vl) Gery Gräzer ESO 14, Franz Walker,
Christian Schmassmann (neuer ESO 15)
im Museum
Im Museum (vl): Hansrudolf Liechti (USS), Heinz Meili (Präsident ZHSV),
Christian Schmassmann (ESO 15), Michael Merki (Präsident KSK 14
Dielsdorf), Gery Gräzer (ESO 14) |