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Weinländer Wehrmänner sind entlassen worden |
Im Rahmen einer offiziellen Feier sind am Dienstag in Birmensdorf in
der Kaserne Reppischtal 45 Weinländer Wehrmänner im Alter von 22 bis 33
Jahren aus der Militärdienstpflicht entlassen worden.
Text/Bilder: Roland Müller
In dieser Woche finden im Kanton Zürich in der Kaserne Reppischtal in
Birmensdorf an vier Tagen die offizielle Entlassung von Armeeangehörigen
aus dem Militärdienstpflicht statt. „Wir werden an diesen vier Tagen
etwas mehr als 1‘500 Unteroffiziere, Gefreite und Soldaten aus allen 162
Zürcher Gemeinden entlassen“, führte Kreiskommandant Oberst Daniel
Bosshard bei der Begrüssung der Gäste am Dienstag aus. An diesem Tag
waren 376 Armeeangehörige aus den Bezirken Affoltern, Pfäffikon,
Winterthur und konkret deren 45 aus dem Bezirk Andelfingen zum letzten
Diensttag aufgeboten.
Das Abrüsten der Armeeangehörigen auf dem Kasernenareal ist sehr strikt
organisiert, was eine zügige Abgabe möglich macht. Im Vorfeld ist zum
persönlichen Aufgebot eine Broschüre mitgeschickt worden, welche das
Abgeben erleichtert. Grundsätzlich hatten alle Wehrmänner im TAZ mit der
gesamten tarnfarbigen Ausrüstung wie auch Ausgangskleidung im Gepäck
inklusive persönliche Waffen einzurücken. Sie können die persönlich
gefassten Hemden, Unterwäsche, Schuhe, Musikinstrumente, Helm,
Effektentasche oder auch Handschuhe wie die Gamelle und Feldflasche
behalten werden. Wenn auch diese nicht mehr erwünscht sind, können sie
am Entlassungstag abgegeben werden. Nach der offiziellen
Entlassungsfeier erfolgt das obligatorische Umziehen. Alle ehemaligen
Armeeangehörigen haben die Kaserne in Zivil zu verlassen. Doch kurz vor
Mittag hiess aber nochmals und zum letzten Mal anzutreten, um in der
grossen Sporthalle unter den Fahnen der 162 Zürcher Gemeinden, dem
eigentlichen Entlassungsakt beizuwohnen.
Entlassungsfeier mit vielen Gästen
Es hat auch Tradition, dass zur Entlassungsfeier auch viele Gäste
eingeladen werden. Es sind vor allem Delegationen der jeweiligen
Gemeinden, aus welchen Armeeangehörige entlassen werden. Zudem sind es
auch weitere politisch tätige Personen, welche mit der Annahme der
Einladung und Präsenz ihre Verbundenheit zur Armee zeigen. Diese treffen
am späteren Morgen auf dem Kasernenareal ein, wo sie von Kreiskommandant
Daniel Bosshard empfangen und begrüsst werden. Hier schliesst sich für
viele Zürcher Armeeangehörige der Kreis, wie Bosshard ausführte. Denn
alle 18 jährigen stellungspflichtigen Schweizer aus dem Kanton Zürich
besuchen in der Kaserne Reppischtal den obligatorischen
Orientierungstag, wo unter anderem auch das Datum für den
rekrutierungstag und RS-Absolvierung festgelegt wird. „Wir durften in
diesem Jahr rund 300 junge Frauen begrüssen, welche diesen Tag
freiwillig besucht hatten“, fügte Bosshard bei. Die geladenen Gäste
konnten sich zugleich vor Ort auch über aktuelle Fragen rund um die
Armee informieren und auch ein Bild über die persönliche Ausrüstung samt
Plankenordnung lassen. „Wir entlassen heute 376 Armeeangehörige.
Dreiviertel davon haben davon ihre Rekrutenschule und sechs
Wiederholungskurse mit je drei Wochen besucht und dabei mindestens 245
Diensttage geleistet“, führte Bosshard aus. Bei verbleibenden Viertel
handelt es sich um Durchdiener, welche drei Jahre danach entlassen
werden. Die jüngsten sind im Entlassungsjahr dabei erst 22 und die
ältesten 33 jährig.
In der Halle sorgt bereits das Militärspiel und der Leitung von Roman
Engeler für die musikalische Umrahmung der Entlassungszeremonie. Nun
gibt es die dankenden Worte auch von der Regierung. Sicherheitsdirektor
Mario Fehr sprach dabei einleitend von einer grossen Erleichterung und
auch vielfach etwas Wehmut, welche die Armeeangehörigen in diesem Moment
verspüren. Doch gerade die Ereignisse in den letzten Jahren mit der
Pandemie, Unwetter, WEF hätten gezeigt, dass die Armee gebraucht werden
kann. Für diese Einsatzbereitschaft und Flexibilität dankte Fehr.
Zugleich erinnerte er aber daran, dass damit nur einer der
Bürgerpflichten erfüllt sind. Entsprechend sollen sie sich jetzt nach
der Befreiung aus der militärischen Dienstpflicht weiter in anderen
Bereichen ausserhalb der Armee wie in Vereinen, karitativen
Organisationen, Feuerwehr oder gar in der Politik engagieren.
Danach kam mit dem offiziellen Anmelden das Ende der Militärpflicht. Nun
wartete der Apéro Riche auf alle, wobei angeschriebene Bartische dafür
sorgten, dass sich die Armeeangehörigen und Gemeindevertreter besser
finden konnten. |
In Anwesenheit von rund 70 Gästen wurden die Armeeangehörigen durch
Regierungsrat Mario Fehr entlassen.
Beim Fahnenmarsch hiess es zum
zweitletzten Mal Stramm zu stehen.
Dem anwesenden Militärspiel Winterthur unter der Leitung von Roman
Engeler gehören auch rund ein halbes Dutzend Musikanten aus dem Weinland
an.
Regierungsrat Mario Fehr freute sich, dass er zusammen mit Kantonsrat
Paul Mayer, Gemeindepräsidentin Claudia Gürtler und Gemeinderat Thomas
Gmür (beide Trüllikon) auch Weinländer Armeeangehörige entlassen durfte.
Diese Teile der persönlichen
Ausrüstung können die Armeeangehörigen nach der Entlassung auch für die
zivile Nutzung behalten. |